Im SPD-Fraktionssaal begrüßten Christiane Gerhardt von der Landesseniorenvertretung RLP und der Landesgeschäftsführer Christian Dirb die Gäste sowie die Podiumsdiskutanten*Innen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde begrüßte die SPD-Fraktionsvorsitzende Sabine Bätzing-Lichtenthäler.
In ihrem Grußwort hob Sabine Bätzing-Lichtenthäler hervor, welche Maßnahmen die Landesregierung unter anderem in dem Aktionsplan zur Armutsbekämpfung festgeschrieben hat, wie z. B. niedrigschwellige Angebotsstrukturen oder für Menschen ab 80 Jahren die Gemeindeschwester plus, als aufsuchendes Unterstützungsangebot.
Kurt Beck: Rentenversicherung garantiert Altersabsicherung
Ministerpräsident a. D. Kurt Beck hob in seinem Impulsvortrag die besondere Stabilität der Deutsche Rentenversicherung als Garant für eine sichere Altersabsicherung hervor. Damit das aber auch in Zukunft so bleibt, „müsse der Kreis der Einzahler erweitert werden“, so Kurt Beck. „Hier hat die Politik noch einige Aufgaben zu erledigen, damit der Generationenvertrag weiterhin erfolgreich fortgeschrieben werden kann und die Solidarität der Generationen untereinander nicht ins Wanken gerät.“
Die Schlagworte Sicherheit-Solidarität zogen sich wie ein roter Faden durch die Diskussion. Die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier machte insbesondere deutlich, dass mit den Beiträgen der Einzahler keine Experimente zu machen sind oder dass bei Pflegebedürftigkeit, aufgrund der hohen selbstzutragenden Zuzahlungen ein Armutsrisiko droht.
Flexibilität nicht nur von Arbeitnehmenden gefordert
Albrecht Bähr (Landespfarrer für Diakonie und Vertreter der LIGA RLP) wies auch darauf hin, dass es für Arbeitnehmer*Innen, denen es noch möglich ist und die es möchten, die Möglichkeit des längeren Arbeitens geben sollte. Das bedeutet vor allem, eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Ältere Arbeitsnehmer*Innen haben einen großen Erfahrungsschatz, den man möglichst alle dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen muss.
Dem stimmte Myriam Lauzi (DGB Rheinland-Pfalz/Saarland und DRV Rheinland-Pfalz) zu, machte aber auch sehr deutlich, dass lebenslanges Lernen in der Arbeitswelt für alle gilt. Das Mantra, dass man mit einem Berufsabschluss immer der gleichen Tätigkeit nachgehen kann, stimmt so in der heutigen Arbeitswelt nicht mehr. Flexibilisierung ist folglich keine Einseitigkeit und nur von der Arbeitswelt zu fordern, sondern gilt gleichermaßen für die Arbeitsnehmer*Innen. Je länger Menschen der Arbeitswelt erhalten bleiben, desto entlastender ist es, für die Rentenversicherung.
Jugend ist solidarisch
Dr. Günter Gerhardt (Vorstandsvorsitzender Landesseniorenvertretung RLP) machte am eigenen Beispiel deutlich, dass auch eine gehörige Portion Spaß und Freude zum Berufsalltag gehört. Das ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, um länger arbeiten zu wollen.
Auf den Generationenvertrag und den Solidaritätsgedanken mit dem Wunsch nach mehr Solidarität seitens der Jugend angesprochen, machte Julian Paul von der Landesschüler*Innenvertretung RLP deutlich, dass die Jugend sehr solidarisch ist und es keinerlei Anlass gibt, an der Solidarität der jungen Menschen zu zweifeln. Im Gegenteil hob er hervor, wie vielfältig sich die jungen Menschen engagieren, z. B. in der Integration von Geflüchteten oder auch im Rahmen der Klimabewegung. Denn ohne eine Klimawende wird unser Lebensraum zerstört.
Einig waren sich alle Diskussionsteilnehmer*Innen, dass die gesellschaftlichen Herausforderungen in Sachen Rente immens sind und man seitens der Politik neue zusätzliche Wege gehen muss.