Direkt zu den Inhalten springen

Sorge- und Erwerbsarbeit partnerschaftlich teilen

SoVD fordert bezahlte Freistellung für Väter nach der Geburt

Berlin. „Es reicht nicht aus, immer nur über Gleichstellung zu sprechen. Irgendwann müssen den Worten auch mal Taten folgen“, fordert SoVD-Bundesfrauensprecherin Jutta König anlässlich des Equal-Care-Day am 1. März. Grund für die deutlichen Worte ist die Tatsache, dass Frauen täglich noch immer anderthalb Stunden mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit, wie Kindererziehung, Hausarbeit, Ehrenamt aufwenden als Männer. Dabei findet König eine Sache besonders alarmierend: „Mittlerweile belegen verschiedene Studien, dass in der Zeit der Corona-Pandemie ein Rückschritt in alte Rollenmuster zu beobachten ist. Hier muss die Politik schnell handeln, um das zu verhindern.“ Um den dringenden Handlungsbedarf zu unterstreichen, stellt der SoVD den Monat März unter das Motto „Gleichstellung“.

In diesem Zusammenhang spricht sich der SoVD klar für eine Freistellung für Väter und Co-Mütter nach der Geburt aus. Eine solche bezahlte Freistellung muss mindestens zwei Wochen innerhalb der ersten 30 Tage nach der Geburt lang sein und wie das Elterngeld aus Steuermitteln finanziert werden „Je früher Väter Verantwortung in der Kinderbetreuung übernehmen, desto eher werden sie auf Dauer zu aktiven Vätern. Das tut nicht nur den Kindern gut, sondern befördert auch eine gleichberechtigte Arbeitsteilung“, erläutert König.

Aus Sicht des SoVD stärkt dies wiederum mittelbar Frauen in ihreErwerbstätigkeit. In der Krise zeigte sich, dass Frauen nach wie vor zuerst zuständig sind und mitunter ihre Erwerbsarbeitszeit reduzieren, wenn Betreuungseinrichtungen schließen. Das muss sich ändern. Und König ist überzeugt: „Wenn sich mehr Väter von Anfang an in der Familie engagieren, merken Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, dass bei der Geburt eines Kindes auch die Väter zunächst nicht verfügbar sind. Nur so erreichen wir langfristig ein Umdenken.“


V.i.S.d.P.: Christian Draheim