Berlin. Jedes Jahr veranstaltet der Deutsche Behindertenrat (DBR) anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember ein großes Event. In diesem Jahr hat der SoVD die Veranstaltung unter dem „Ich bin nicht behindert – Ich werde behindert“ ausgerichtet. In einer Sache waren sich alle Gäste einig: Die Schaffung von Barrierefreiheit muss deutlich schneller vorrangehen. „Menschen mit Behinderungen wollen in allen Bereichen des Lebens dabei sein, so wie alle anderen Menschen auch“, erklärte Michaela Engelmeier, SoVD-Vorstandsvorsitzende und scheidende DBR-Sprecher*innenratsvorsitzende.
Auch Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für Menschen mit Behinderungen, war zu Gast in der Bundesgeschäftsstelle des SoVD. Er betonte, dass Barrierefreiheit ein Standard für ein modernes Land ist. „Wer heute noch Barrieren baut ist schlichtweg unprofessionell“, so Dusel. Der Behindertenbeauftragte macht aber auch deutlich: „Barrierefreiheit braucht Expertise. Das kann man nicht mal so by the way machen.“
Obwohl gesellschaftliche Teilhabe in Deutschland seit über 13 Jahren ein Menschenrecht ist, spiegelt sich das leider in der Realität nicht wieder. Ein großes Thema bei der Welttagsveranstaltung war die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt. Denn noch immer weigern sich etwa ein Viertel der deutschen Unternehmen konsequent Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen.
Jürgen Dusel ist deshalb froh, dass nun endlich die vierte Stufe der Ausgleichsabgabe kommen soll, die die beschäftigungspflichtigen Betriebe, die nicht einen einzigen schwerbehinderten Menschen beschäftigen, in die Verantwortung nimmt. „Ich habe null Verständnis für Nullbeschäftiger“, so Dusel.
V.i.S.d.P.: Christian Draheim